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What’s with this “Wren” thing?
The oldest extant version of the fable
we
are presenting here appeared in 1913 in the first volume of a two-volume anthology
of Low
Saxon folktales (Plattdeutsche
Volksmärchen “Low German Folktales”)
collected by Wilhelm Wisser (1843–1935). Read
more ...
Geraldine
Anselma setzte sich im Februar 2007 von ihrer Heimatinsel Curaçao aus mit mir
in Verbindung. Ich merkte sofort, dass ich es mich mit einer ganz besonderen
Person zu tun hatte. Ihre Liebe zu ihrer Sprache Papiamentu war offensichtlich,
und ich war sehr von der rücksichtsvollen und freundlichen Art beeindruckt, in
der sie mir mitteilte, dass meine Papiamentu-Übersetzung der Geschichte nicht
gerade perfekt sei. Ich war froh, dass sie sofort bereit war die ganze Geschichte
neu zu übersetzen. (Psst … Wenn man schlechte Übersetzungen im Internet ausstellt,
verbessert sich die Chance, dass sich jemand meldet, der es besser kann und tun
will.)
Im
Laufe unseres
elektronischen Briefwechsels stellte sie sich als noch netter als beim ersten
Eindruck heraus, die Nina, wie Geraldine von Freunden genannt wird. Ich schlug
vor, dass ich sie als besondere Gast-Mitwirkende vorstelle, denn ich meinte,
sie könne als Vorbild für alle diejenigen dienen, die ihre Sprachen lieben und
fördern wollen und auf diese Weise dazu beitragen, dass die Welt interessanter, kenntnisreicher und friedlicher wird. Nina war damit einverstanden.
Also hier, meine Damen und Herren, präsentiere ich nun … Geraldine Anselma!
Reinhard
(“Ron”) F. Hahn
Vielen
Dank für die nette Einleitung, Ron!
Jetzt will ich meinen Teil der Geschichte
berichten …
Ich hatte irgendwie Langeweile und fing an nach „Papiamentu“ zu „googeln“. Dabei
stieß ich auf eine Seite, auf der ich einen komischen Text über einen „chuchubi“
sah … Er war eigenartig geschrieben, und deshalb wurde ich sehr neugierig.
Warum schrieb dieser Mensch diese Sprache auf die Weise? Deshalb setzte ich
mich erstmal mit Dir in Verbindung …
Ich bin ein echtes „yu Di Kòrsou“. So nennen wir Einheimischen von Curaçao
uns. Es bedeutet „Kind von Curaçao“.
Ich ging auf Curaçao zur Schule, studierte danach Soziologie an der Universität
Utrecht in Holland. Nach Beendigung meines Studiums kehrte ich sofort heim
nach Curaçao. Jedoch arbeitete ich nie auf diesem Bereich sondern wurde eine
Art
Kontobetriebsleiterin
für Rentenfonds in einer holländischen Versicherungsgesellschaft. Damals benötigte
man da gerade einen Übersetzer von Marketing-Texten, und ich entdeckte, dass
mir das Übersetzen aus dem Niederländischen ins Papiamentu Spaß macht und dass
ich
dafür tatsächlich Talent habe!
Aber zu der Zeit war ich nicht mit allen Schreibregeln des Papiamentu
vertraut …
Papiamentu ist die erste Sprache, die ich hörte und die erste Sprache, die
ich sprach …
leider nicht die erste Sprache, die ich schrieb …
Zu meiner Zeit unterrichte man das Papiamentu nicht in der Schule. Der gesamte
Unterricht
war auf Niederländisch. Heute lernen die Kinder die Sprache in der Schule,
aber die meisten Menschen meiner Generation und ältere lernten es nie auf diese
Weise. Deshalb schreibt man die Sprache noch, wie es einem gefällt, und niemand
findet das problematisch. Vielleicht ist das auch irgendwie cool …
Also belegte ich einen Kursus, und dabei kam meine Liebe zu meiner Sprache
erst richtig zum Vorschein!
Heutzutage mache ich die meisten Übersetzungen für meinen Arbeitgeber,
manchmal neben meiner alltäglichen Arbeit auch für andere Leute. Es ist wie
ein Hobby für mich, und es bringt auch schön was ein … Aber ich liebe auch
Hunde, Fitness, das Wandern, Schwimmen und das Salsa-Tanzen …!
Papiamentu bedeutet „Plaudern“, und Papiamentu ist schön!
Es gibt dabei schwierige, leichte und komische Sachen! Verglichen mit
vielen anderen Sprachen kommt man im Papiamentu leicht mit den Zeiten (Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft) zurecht, aber Wörter können auch mit 29 Akzente ausgesprochen
werden! Ein Wort kann 3 verschiedene Bedeutungen haben, je nachdem, wie es
ausgesprochen wird!
Beispiel der Zeit: Kome (= essen) Mi ta kome. (= Ich esse.) Mi a kome. ( = I aß.) Mi tabata kome. (= I war dabei zu essen.)
Beispiel von Akzenten: Mi ta rabiá. (= Ich bin zornig.) Mi ta rabia. (= I werde zornig.) Mi ta sinti rabia. (= Ich fühle mich
zornig.)
Die letzten beiden „rabia“ werden gleich geschrieben, werden aber unterschiedlich
ausgesprochen!
Ein anderer schwieriger und komischer Teil ist, dass alle fließenden Sprecher
Wörter verschlucken! Bei diesen vielen „Zusammenziehungen“ ist es zuweilen
für Anfänger sehr schwer zu verstehen. Man kann diese Zusammenziehungen nicht
alle aus Büchern lernen! Man lernt sie nur, wenn man sie nur von schnell sprechenden
fließenden Sprechern!
“Bon bini, maestra!” –
Geraldine wird auf einer Reise im
Nachbarland Venezuela von
einer
Verehrerin begrüßt.
Beispiel von Zusammenziehungen:
Mi a wak e kos ei ayera. (= Ich
sah das gestern.)
Schnell gesprochen: „M’a wak e koi ayera“
Mi no tabata tei. (= Ich war nicht da.)
Schnell gesprochen: „Min’ ta’ tei“
Mi sa. (= Ich weiß (es).) Mi no sa. (= Ich weiß (es) nicht.)
Schnell gesprochen: „Min’ sa“ (= Ich weiß (es) nicht.)
Es scheint für einen Lernenden schwer zu sein, den Unterschied zwischen
„mi sa“ und „min’ sa“ zu hören!
Es gibt viele komische Sachen, zum Beispiel, Wörter, die falsch ausgesprochen
„schweinisch“ werden! Dabei entstehen immer komische Situationen.
Zum Abschluss … Ja … Ich weiß nicht … Im Alltagsleben ertappe ich mich
immer selber beim Analysieren von Wörtern und Sprache. Wahrscheinlich tue ich
das, weil ich glaube, wie leicht man durchs Leben kommt hängt davon ab, wie
gut man sich mit Worten verteidigen kann …
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The oldest extant version of the fable
we
are presenting here appeared in 1913 in the first volume of a two-volume anthology
of Low
Saxon folktales (Plattdeutsche
Volksmärchen “Low German Folktales”)
collected by Wilhelm Wisser (1843–1935). Read
more ...
Geraldine
Anselma setzte sich im Februar 2007 von ihrer Heimatinsel Curaçao aus mit mir
in Verbindung. Ich merkte sofort, dass ich es mich mit einer ganz besonderen
Person zu tun hatte. Ihre Liebe zu ihrer Sprache Papiamentu war offensichtlich,
und ich war sehr von der rücksichtsvollen und freundlichen Art beeindruckt, in
der sie mir mitteilte, dass meine Papiamentu-Übersetzung der Geschichte nicht
gerade perfekt sei. Ich war froh, dass sie sofort bereit war die ganze Geschichte
neu zu übersetzen. (Psst … Wenn man schlechte Übersetzungen im Internet ausstellt,
verbessert sich die Chance, dass sich jemand meldet, der es besser kann und tun
will.)
Im
Laufe unseres
elektronischen Briefwechsels stellte sie sich als noch netter als beim ersten
Eindruck heraus, die Nina, wie Geraldine von Freunden genannt wird. Ich schlug
vor, dass ich sie als besondere Gast-Mitwirkende vorstelle, denn ich meinte,
sie könne als Vorbild für alle diejenigen dienen, die ihre Sprachen lieben und
fördern wollen und auf diese Weise dazu beitragen, dass die Welt interessanter, kenntnisreicher und friedlicher wird. Nina war damit einverstanden.
Also hier, meine Damen und Herren, präsentiere ich nun … Geraldine Anselma!
Reinhard
(“Ron”) F. Hahn
Vielen
Dank für die nette Einleitung, Ron!
Jetzt will ich meinen Teil der Geschichte
berichten …
Ich hatte irgendwie Langeweile und fing an nach „Papiamentu“ zu „googeln“. Dabei
stieß ich auf eine Seite, auf der ich einen komischen Text über einen „chuchubi“
sah … Er war eigenartig geschrieben, und deshalb wurde ich sehr neugierig.
Warum schrieb dieser Mensch diese Sprache auf die Weise? Deshalb setzte ich
mich erstmal mit Dir in Verbindung …
Ich bin ein echtes „yu Di Kòrsou“. So nennen wir Einheimischen von Curaçao
uns. Es bedeutet „Kind von Curaçao“.
Ich ging auf Curaçao zur Schule, studierte danach Soziologie an der Universität
Utrecht in Holland. Nach Beendigung meines Studiums kehrte ich sofort heim
nach Curaçao. Jedoch arbeitete ich nie auf diesem Bereich sondern wurde eine
Art
Kontobetriebsleiterin
für Rentenfonds in einer holländischen Versicherungsgesellschaft. Damals benötigte
man da gerade einen Übersetzer von Marketing-Texten, und ich entdeckte, dass
mir das Übersetzen aus dem Niederländischen ins Papiamentu Spaß macht und dass
ich
dafür tatsächlich Talent habe!
Aber zu der Zeit war ich nicht mit allen Schreibregeln des Papiamentu
vertraut …
Papiamentu ist die erste Sprache, die ich hörte und die erste Sprache, die
ich sprach …
leider nicht die erste Sprache, die ich schrieb …
Zu meiner Zeit unterrichte man das Papiamentu nicht in der Schule. Der gesamte
Unterricht
war auf Niederländisch. Heute lernen die Kinder die Sprache in der Schule,
aber die meisten Menschen meiner Generation und ältere lernten es nie auf diese
Weise. Deshalb schreibt man die Sprache noch, wie es einem gefällt, und niemand
findet das problematisch. Vielleicht ist das auch irgendwie cool …
Also belegte ich einen Kursus, und dabei kam meine Liebe zu meiner Sprache
erst richtig zum Vorschein!
Heutzutage mache ich die meisten Übersetzungen für meinen Arbeitgeber,
manchmal neben meiner alltäglichen Arbeit auch für andere Leute. Es ist wie
ein Hobby für mich, und es bringt auch schön was ein … Aber ich liebe auch
Hunde, Fitness, das Wandern, Schwimmen und das Salsa-Tanzen …!
Papiamentu bedeutet „Plaudern“, und Papiamentu ist schön!
Es gibt dabei schwierige, leichte und komische Sachen! Verglichen mit
vielen anderen Sprachen kommt man im Papiamentu leicht mit den Zeiten (Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft) zurecht, aber Wörter können auch mit 29 Akzente ausgesprochen
werden! Ein Wort kann 3 verschiedene Bedeutungen haben, je nachdem, wie es
ausgesprochen wird!
Beispiel der Zeit: Kome (= essen) Mi ta kome. (= Ich esse.) Mi a kome. ( = I aß.) Mi tabata kome. (= I war dabei zu essen.)
Beispiel von Akzenten: Mi ta rabiá. (= Ich bin zornig.) Mi ta rabia. (= I werde zornig.) Mi ta sinti rabia. (= Ich fühle mich
zornig.)
Die letzten beiden „rabia“ werden gleich geschrieben, werden aber unterschiedlich
ausgesprochen!
Ein anderer schwieriger und komischer Teil ist, dass alle fließenden Sprecher
Wörter verschlucken! Bei diesen vielen „Zusammenziehungen“ ist es zuweilen
für Anfänger sehr schwer zu verstehen. Man kann diese Zusammenziehungen nicht
alle aus Büchern lernen! Man lernt sie nur, wenn man sie nur von schnell sprechenden
fließenden Sprechern!
“Bon bini, maestra!” –
Geraldine wird auf einer Reise im
Nachbarland Venezuela von
einer
Verehrerin begrüßt.
Beispiel von Zusammenziehungen:
Mi a wak e kos ei ayera. (= Ich
sah das gestern.)
Schnell gesprochen: „M’a wak e koi ayera“
Mi no tabata tei. (= Ich war nicht da.)
Schnell gesprochen: „Min’ ta’ tei“
Mi sa. (= Ich weiß (es).) Mi no sa. (= Ich weiß (es) nicht.)
Schnell gesprochen: „Min’ sa“ (= Ich weiß (es) nicht.)
Es scheint für einen Lernenden schwer zu sein, den Unterschied zwischen
„mi sa“ und „min’ sa“ zu hören!
Es gibt viele komische Sachen, zum Beispiel, Wörter, die falsch ausgesprochen
„schweinisch“ werden! Dabei entstehen immer komische Situationen.
Zum Abschluss … Ja … Ich weiß nicht … Im Alltagsleben ertappe ich mich
immer selber beim Analysieren von Wörtern und Sprache. Wahrscheinlich tue ich
das, weil ich glaube, wie leicht man durchs Leben kommt hängt davon ab, wie
gut man sich mit Worten verteidigen kann …