beigetragen von Jürgen Hebold contributed by Jürgen
Hebold,
Barmstedt, Germany, 2008
u den komischen Gattungen der Volkspoesie gehören neben dem Schwank die Sagwörter.
Sie sind jene brillanten Formeln, in denen ernsthafte Aussagen heiter
auf die damaligen Verhältnisse auf dem Lande bezogen werden und in neuen
Versionen
und Kombinationen die ganze Welt humorig glossiert wird.” (Hannelore Hinz)
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Mecklenburger Beispiele sind hier zu
finden.
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„Dat
harr ik mol doonschullt,“ sä de Jung, as de
Lünk in de Supp
scheet.
hätte,
tun, sollen, sagte, Sperling, schiss
„Dat
blifft in de Familie,“ säSnieder Popp, dor
eethe sien Kinner
ehr Fröhstück op.
bleibt,
sagte, Schneider, aß, er
„Dat
kümmtwedder,“ sä de Buur un geev sien
Swien Speck.
kommt,
wieder, sagte, Bauer, gab, Schwein
„Een
lüttbetenbito,“ sä de Amm, dor
harr dat Kind op’n Putthenkelscheten.
klein,
bisschen, hinzu/drauf/extra, sagte, hatte, Topfhenkel, geschissen
„Ei
is Ei!“ sä de Paster un langt no dat Gröttst.
sagte, Größte
„Fardig,“
sä de Püttjer, do weer de Lehm all.
fertig, sagte, Töpfer, war
„Gediegen,“ sä de
Oolsch, „Ik heff so en bredenMors, aver de Falten sünd
in’t Gesicht!“
eigenartig, sagte, Alte, breiten, Hintern
„Ik
bün över an Hööch’d un Stolt,“ sä de Keerl, dor
hünghe an’t Galgenholt.
voraus, Höhe, Stolz, sagte, hing
„Irren
is menschlich,“ sä de Buer verdattert, dor
weerhe in de Deern
ehr Kamerkladdert.
sagte, Bauer, war, er, Mädchen, Kammer, geklettert
„Wat
mi nich ümsmitt, mookt mi stark,“ sä Kuddel, dor
nöhmhewedder
een Sluck ut de Buddel.
umwirft, macht, sagte, nahm, er, wieder, Flasche
„So
leev denn wohl!“ So sä de Paap to’n
Deev, as em de Henker na den
Galgen dreev.
lebe, sagte, Pfaffe, Dieb, trieb
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Diese Beispiele wurden über mehrere Jahre hinweg von etlichen jetzt unbekannten
Quellen zusammengetragen.
These examples have been collected from a now unknown assortment of sources over
the span of several years.
Theodor Momsen:
„Furt
mit di! Rein mutt ik’t hebben,“ sä de Fru, dor
slög se de Sau mit
den Rohmlöpel vör’n Mors.
„As
man de Hand ümkehrt, liggt een Minsch op’n annern,“ sä de
Deern.
wenn, sagte, Mädchen
„Nix
för ungoot,“ sä de Hohn, dor treedhe op de Henn.
ungut, sagte, trat, er
„Geiht
nix öber de Reinlichkeit,“ sä de ole Fru, un kehr alle Johr Pingsten
ehr Kleed um.
über, sagte
„Dat
is Aaskroom,“ sä de Püttjer, dor harrn se em in’n Lehm
scheten.
Schweinkram, sagte, Töpfer, hatten, geschissen
„Ik
lehr di dat Singen,“ sä de grantig Fru, dor smeet se den
Buern dat
Gesangbook an`n Kopp.
sagte, warf, Bauern
„Dat
geiht nich? Dat geiht nich, gifft nich!“ sä de
plietsche Gesche. „Dat eenzig wat nich geiht, dat is Fingerhandschen över
de Fuusthandschentrecken.“
geht, gibt es, sagte, gewitzte, Fingerhandschuhe, Fausthandschuhe, ziehen
„Uns
Herrgott sien’ Segen,“ sä de Buer,
„de reckt ok nich wieter as de Mess recken deit.“
sagte, Bauer, reicht, weiter, Mist, tut
„Gott
möök de Minschen toletzt“, sä de Paster, „ober se sünd
okdorno!“
machte, zuletzt, sagte, auch, danach
„De
Luft schient hüüt nich rein to wesen“,
sä de Voss, dor kreeg he’ n Lodung Schroot
up’n Pelz.
scheint, sein, sagte, Fuchs, bekam
„De
Sook hett’n Haken,“
sä de Heek, dor bummel he an de Angel.
sagte, Hecht
„Kööp
di een Book,“ sä de Fulljack, „denn bruukst nie nich melken.“