Low
Saxon in the original orthography:
Wintervörroot vun Clara Kramer-Freudenthal
Ohn' Inkellerkotüffeln hett bi uns noch keen Winter sien Intog holn. Fleten Week hebbt mien Mann un ik uns op'n Padd no unsen Kotüffelbuurn mookt. Öber Johrteihnte käupt wi uns Kotüffeln Autobohnutfohrt Bad Bramstedt op den iersten Buurhoff to linkerhand bi Buur Bahde. Freuher stünn op dat Plitt: ,,Hier Kartoffeln Hansa, festkochend.'' Bün noch nie nich untofreden vun Hoff gohn. Poor Steekreuben un lütte Greunkohlkutüffeln hebb ik mi ok ümmer glieks mitnohmen. Dit Johr hett uns de Inkoop bannig veel Freid mookt. Op'n Hoff ankomen keum uns een junge Fro in de Meut un lach uns fründlich an: ,,Sie wünschen?'' ,,Wir hätten gern unsere Einkellerungskartoffeln. Die Hansa wurde doch durch die Linda abgelöst'', meen ik to weten. ,,Ja, die Linda ist gleichwertig, wenn nicht geschmackvoller. Genau wie ihre Vorgängerin ist sie gelb und festkochend'', anter de junge Fro. Beten neeschierig wüür ik ober ok un tast mi langsom vör. ,,Sie sind ein neues Gesicht für mich hier auf dem Hof'', geev ik vun mi. ,,Ja, ich habe hier eingeheiratet, und es bereitet mir viel Freude. Besonders das Gespräch und der Kontakt mit den Menschen'', sä se, un de blanken Ogen füngen an to lüchten. Blomen-, Witten-, Wirsingkohl un Suppengreun hebb ik glieks noch mit inköfft. Dat wüür an unsen Inkoopsdag buten bannig kold. De Oostenwind güng dörch bet op de Huut. ,,Wir gehen lieber rein, ehe wir uns eine Erkältung wegholen'', sä de junge Fro,un wi sünd op de Deel gohn. ,,Ach, hier gibt es auch Eier. Die möchte ich gleich mitnehmen. Ich sehe, daß hier die Hühner wirklich frei herumlaufen. Auch bieten sie drei Sorten Schmalz an; das freut meinen Mann ganz besonders. Geben sie mir bitte je ein Glas. Möchte es einmal probieren'', beed ik. Mi höög dat ganse Ümfeld un ok dat Utstrohln vun disse junge Fro, de so good mit de Wüür ümgohn kunn. ,,Ja gern. In Kürze werden wir auch Blut-, Leber- und Mettwurst in Gläsern verkaufen. Diese drei Wurstsorten haben wir kürzlich getestet und können sie mit gutem Gewissen anbieten,'' verkünn se uns. Katten wüürn ok noog to sehn, un ik wüß, hier hebbt Rötten un Müüs keen Schangs. Wi hebbt betohlt, un denn seeh ik buten een gans trurigen Kaktus stohn, den de Frost wull orig een verpaßt harr. Wüür een Madagaskarpalme harr ik fuurts klook. De junge Fro harr mien Duurn markt un meen: ,,Ja, den werfe ich weg. Der Frost überraschte uns zu früh.'' ,,Nein, das dürfen sie nicht. Da ist noch Leben drin'', geev ik to bedinken. ,,Nehmen sie ihn mit. Ich habe nicht die Zeit, mich wie nötig darum zu kümmern'', wüür ehr Bott. Nu harr ik ok noch een Kaktus mitkregen. Will höpen ik krieg em dörch. Uns Kufferruum wüür temlich vull as wi vun'n Hoff führt sünd. Ruutfunnen hebbt wi noch, datt de junge Buurfro Afthekersch vun Beroop is. Üm nich gans ut ehrn Beroop ruuttokomen helpt se Sünnobends in de Afthek. Is ok recht so; op twee Been steiht sik dat sekerer as op een. Een lütten Jung is ok al dor. Warrt ümmer seggt, de jungen Dierns wüllt keen Buurn mihr freen. Hier stimmt dat nich, un ik gläuv, de Buursöhn hett in'n Glücksputt grepen. |
English
translation by R. F. Hahn:
Winter Storage by Clara Kramer-Freudenthal
At our house, no winter has ever arrived without storage potatoes. Last week my husband and I took a trip to our potato farmer's place. For decades we have been buying our potatoes at Farmer Bahde's, the first farmstead on the left at the Bad Bramstedt freeway exit. The sign used to say "Hansa Potatoes Here -- Cooks up Firm." I have never left the farm unhappy. I also always picked up some rutabagas and potatoes to go with kale. This year we enjoyed our shopping very much. When we arrived on the farm a young woman met us and warmly smiled at us. "What would you like?" [in German] "We'd like some storage potatoes. The 'Hansa' has been replaced by the 'Linda'," I assumed [in German]. "Yes, the 'Linda' is equal to it, if not tastier. Just like its predessesor its yellow and cooks up firm," the young woman answered [in German]. I was a bit curious, and I slowly edged forward. "You're a new face on the farm," I said [in German]. "Yes, I've married into it, and I love it, especially talking and contacts with people," she said [in German], and her eyes were all shiny. While we were at it we also bought some cauliflower, green cabbage and savoy cabbage. It was pretty cold out on our shopping day. The easterly wind chilled you to the bone. "We'd better go inside bevor we catch cold," said the young woman [in German], and we entered the hallway. "Oh, there are eggs too! I'd like to pick up some of those as well. I see that the chicken really are free-range here. And you offer three sorts of lard. That really makes my husband happy. Please give me a jar of each. I'd like to try it," I requested [in German]. I enjoyed the entire atmosphere and also the energy coming from this young woman who is so good with words. "Certainly. Soon we'll also sell blood pudding, liverwurst and salami in jars. We recently tested these three sorts of sausage and can honestly recommend them," she announced to us [in German]. You could see enough cats around there; soI knew that rats and mice did not stand a chance. We paid, and then I saw standing outside a very sad-looking cactus that must have been hit by frost. It was a Madascar palm [Pachypodium lamerei], I learned right away. The young woman noticed my pity and said [in German], "Well, I'll toss it. The frost has taken us by surprise." "No, you shouldn't. There's still some life in it," I objected [in German]. "Take it with you! I don't have the time to look after it properly," she offered [in German]. So we ended up taking the cactus with us as well. I hope we will be able to nurse it back to health. Our car trunk was rather crammed when we left the farm. We had also found out that the young farmer's wife is a pharmacist by profession. In order not to lose touch with her trade she helps in the pharmacy on Saturday nights. That's a good idea. It's easier to stand on two legs than on one. They also have a little son already. People keep saying that these days young women do not want to marry farmers. It is different in this case, and I believe the farmer's son has found a real treasure. |
Transliteration
in Lowlands Orthography:
Winter-foerraat fun Clara Kramer-Freudenthal
Aan inkeller-katueffeln het bii uns noch kein winter siin intog holden. Fleten week hebt miin man un ik uns op d'n pad naa unsen katueffel-buren maakd. Euver jaartainde koypt wii uns katueffeln autobaan-uutfaart Bad Bramstedt op d'n eirsden buurhov tou linker-hand bii Buur Bahde. Froyer stuend op dat plit: ,,Hier Kartoffeln Hansa, festkochend.'' Buen noch nii nich untoufreden fun d'n hov gaa. Paar steek-royven un luette groynkool-katueffeln hev ik mii ouk uemmer gliiks mit-namen. Dit jaar hett uns de inkoup bannig feel fraid' maakd. Op d'n hov an-kamen koym uns 'n junge frou in de moyt un lach uns fruendlich an: ,,Sie wünschen?'' ,,Wir hätten gern unsere Einkellerungskartoffeln. Die Hansa wurde doch durch die Linda abgelöst'', mein ik tou weten. ,,Ja, die Linda ist gleichwertig, wenn nicht geschmackvoller. Genau wie ihre Vorgängerin ist sie gelb und festkochend'', anter de junge frou. Beten nei-schierig woyr ik aver ouk un tast mii langsaam foer. ,,Sie sind ein neues Gesicht für mich hier auf dem Hof'', geev' ik fun mii. ,,Ja, ich habe hier eingeheiratet, und es bereitet mir viel Freude. Besonders das Gespräch und der Kontakt mit den Menschen'', see sei, un de blanken ougen fuengen an tou luechten. Bloomen-, witten-, wirsing-kool un suppen-groyn hev ik gliiks noch mit in-koeft. Dat woyr an unsen inkoups-dag buten bannig kold. De oosten-wind gueng doerch bet op de huut. ,,Wir gehen lieber rein, ehe wir uns eine Erkältung wegholen'', see de junge frou,un wii suend op de deel gaan. ,,Ach, hier gibt es auch Eier. Die möchte ich gleich mitnehmen. Ich sehe, daß hier die Hühner wirklich frei herumlaufen. Auch bieten sie drei Sorten Schmalz an; das freut meinen Mann ganz besonders. Geben sie mir bitte je ein Glas. Möchte es einmal probieren'', beed' ik. Mii heug' dat gansse uemfeld un ouk dat uut-stralen fun disse junge frou dei soo goud mit de woyrd' uem-gaan kun. ,,Ja gern. In Kürze werden wir auch Blut-, Leber- und Mettwurst in Gläsern verkaufen. Diese drei Wurstsorten haben wir kürzlich getestet und können sie mit gutem Gewissen anbieten,'' ferkuend sei uns. Katten woyren ouk noug to sein, un ik wuess hiir hebt roetten un muys' kein schangs. Wii hebt betaald, un den seig' ik buten 'n ganss trurigen kaktus staan den de frost wul arig ein ferpassd harr. Woyr 'n Madagaskar-palme har ik fourts klouk. De junge frou har miin duren markd un mein: ,,Ja, den werfe ich weg. Der Frost überraschte uns zu früh.'' ,,Nein, das dürfen sie nicht. Da ist noch Leben drin'', geev' ik too bedinken. ,,Nehmen sie ihn mit. Ich habe nicht die Zeit, mich wie nötig darum zu kümmern'', woyr er bot. Nuu har ik ouk noch 'n kaktus mit-kregen. Wil heupen ik kriig' em doerch. Uns kuffer-ruum woyr teemlich ful as wii fun d'n hov foyrd suend. Ruut-funden hebt wii noch dat de junge buurfrou aftekersch fun beroup is. Uem nich ganss uut eren beroup ruut tou kamen helpt sei Suenn-avends in de afteek. Is ouk recht soo; op twei beinen stait sik dat sekerer as op ein. 'n Luetten jung is ouk al daar. Wardt uemmer segd de jungen deirns wuelt kein buurn meir freien. Hiir stimt dat nich, un ik gloyv' de buurseun het in 'n glueks-put grepen. |
English
translation by R. F. Hahn:
Winter Storage by Clara Kramer-Freudenthal
At our house, no winter has ever arrived without storage potatoes. Last week my husband and I took a trip to our potato farmer's place. For decades we have been buying our potatoes at Farmer Bahde's, the first farmstead on the left at the Bad Bramstedt freeway exit. The sign used to say "Hansa Potatoes Here -- Cooks up Firm." I have never left the farm unhappy. I also always picked up some rutabagas and potatoes to go with kale. This year we enjoyed our shopping very much. When we arrived on the farm a young woman met us and warmly smiled at us. "What would you like?" [in German] "We'd like some storage potatoes. The 'Hansa' has been replaced by the 'Linda'," I assumed [in German]. "Yes, the 'Linda' is equal to it, if not tastier. Just like its predessesor its yellow and cooks up firm," the young woman answered [in German]. I was a bit curious, and I slowly edged forward. "You're a new face on the farm," I said [in German]. "Yes, I've married into it, and I love it, especially talking and contacts with people," she said [in German], and her eyes were all shiny. While we were at it we also bought some cauliflower, green cabbage and savoy cabbage. It was pretty cold out on our shopping day. The easterly wind chilled you to the bone. "We'd better go inside bevor we catch cold," said the young woman [in German], and we entered the hallway. "Oh, there are eggs too! I'd like to pick up some of those as well. I see that the chicken really are free-range here. And you offer three sorts of lard. That really makes my husband happy. Please give me a jar of each. I'd like to try it," I requested [in German]. I enjoyed the entire atmosphere and also the energy coming from this young woman who is so good with words. "Certainly. Soon we'll also sell blood pudding, liverwurst and salami in jars. We recently tested these three sorts of sausage and can honestly recommend them," she announced to us [in German]. You could see enough cats around there; soI knew that rats and mice did not stand a chance. We paid, and then I saw standing outside a very sad-looking cactus that must have been hit by frost. It was a Madascar palm [Pachypodium lamerei], I learned right away. The young woman noticed my pity and said [in German], "Well, I'll toss it. The frost has taken us by surprise." "No, you shouldn't. There's still some life in it," I objected [in German]. "Take it with you! I don't have the time to look after it properly," she offered [in German]. So we ended up taking the cactus with us as well. I hope we will be able to nurse it back to health. Our car trunk was rather crammed when we left the farm. We had also found out that the young farmer's wife is a pharmacist by profession. In order not to lose touch with her trade she helps in the pharmacy on Saturday nights. That's a good idea. It's easier to stand on two legs than on one. They also have a little son already. People keep saying that these days young women do not want to marry farmers. It is different in this case, and I believe the farmer's son has found a real treasure. |